Rundreise Deutschland & Österreich im Wohnmobil

Covid-19 hat auch unsere Reiseplanung im Jahr 2020 beeinflusst. Nachdem wir vor ein paar Jahren schöne Tage in der Villa Collina am Comer See verbracht haben, hatten wir uns vorgenommen, in diesem Jahr noch einmal an den Comer See zu fahren. Die Villa Collina war schnell gebucht. Dann kam die ‚Corona-Krise‘! Leider konnte die Villa Collina bis zu unserer geplanten Anreise keine Gäste aufnehmen. Wir bedauern das sehr und werden die geplante Reise mit Sicherheit nachholen! Glücklicherweise hatten wir für die Anreise ein Wohnmobil gemietet. Warum das? Nach unserer Wohnmobil-Tour durch Kanada wollten wir gerne testen, ob unsere Begeisterung bei einer Tour durch Deutschland/Europa anhält. Unsere Tour führte uns vom Westen Deutschlands über den Bodensee, durch das Inntal zum Achensee und ins Gasteiner Tal. Auf dem Rückweg fuhren wir über den Chiemsee nach München und mit Zwischenstop in der Pfalz und an der Mosel wieder nach Hause. 

#1 Abholung Wohnmobil -> Saarburg

Fahrt nach Saarburg

198 km | 3 Std. 34 Minuten Fahrtzeit

Heute startet unsere 18-tägige Reise. Wir haben Glück und können unser Wohnmobil schon mittags abholen. Die sonst übliche Einweisung fällt kurz aus, da wir im Mai schon einmal für ein verlängertes Wochenende das gleiche Wohnmobil gemietet hatten, unser „Test-Wochendende“. Entsprechend sind wir auch organisiert: Alles ist in stapelbaren Kisten verstaut. Wir sind bestens vorbereitet. 1,5 Stunden brauchen wir, dann ist alles im Wohnmobil und wir fahren los Richtung Saarburg. Saarburg ist eine kleine Stadt in Rheinland-Pfalz. Sie liegt im westlichen Teil des Naturparks Saar-Hunsrück am Ufer der Saar sowie an der Mündung des Leukbachs.

Wir haben uns bewusst für eine kurz Strecke entschieden, um uns am Abend im Wohnmobil einrichten zu können. Die Fahrt zum Campingplatz in Saarburg beträgt 3,5 Stunden. Der Campingplatz ist klein und überschaubar. Am Abend machen wir uns auf den Weg zu Fuß in die Altstadt (15 Minuten) von Saarburg und essen dort unseren ersten Flammkuchen in diesem Urlaub. 

#2 Saarburg -> Kehl 

201 km | 3 Std. 14 Minuten Fahrtzeit

Wir starten gemütlich in den Tag. Mit dem Sessellift der Saarburg Sesselbahn geht es von Saarburg hinauf auf den Berg. Von hier hat man einen fantastischen Blick auf das Tal. Direkt neben der Bergstation ist die Sommerrodelbahn . Hier machen wir direkt mal zwei Touren!

Gegen Mittag machen wir uns auf den Weg nach Kehl . Wir entscheiden uns für die Route durch Frankreich und fahren eine Zeit lang an der Saar entlang. Eine landschaftlich sehr schöne Route! Auf dem Weg kommen wir vorbei am Villeroy & Boch Erlebniszentrum in Mettlach. Ein netter Zwischenstop für alle, die sich für Porzellan interessieren. Die Strecke von Saarburg nach Kehl dauert ca. drei Stunden. Kehl ist die deutsche Nachbarstadt von Straßburg und die Europabrücke verbindet die beiden Städte miteinander. Rund um die badische Kleinstadt gibt es viele Radwege. Am Abend bummeln wir über die Rheinpromenade. Rasenflächen und alter Baumbestand wechseln sich hier ab. 

#3 Straßburg 

Sightseeing

Heute steht Straßburg auf dem Programm. Wir lassen uns heute morgen Zeit und starten erst im Vormittag. Es gibt von Kehl verschiede Arten der Anreise. Da wir mit Hund nach Straßburg wollen, können wir leider nicht die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen. An der Rezeption des Campingplatzes empfiehlt man uns einen Taxi-Service der uns bis in die Altstadt bringt. 

Die Hauptstadt der Region Alsace-Champagne-Ardenne-Lorraine verbindet durch ihre Grenzlage in ihrer Kultur und Architektur deutsche und französische Einflüsse. Bei der Tourist Info gegenüber der Kathedrale bekommen wir einen Stadtplan mit Rundweg der uns in einer gut 1,5-stündigen Tour an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten und Museen vorbei führt. Das beeindruckende Münster (Liebfrauenmünster/La Cathédrale Notre-Dame), das im Jahr 2015 sein 1000-jähriges Jubiläum feierte, ist in der ganzen Welt bekannt. Insbesondere der 140 m hohe Turm und die Hauptfassade mit den Portalstatuen sind überaus imposant und sehenswert.. Unser Rundweg führt am Rhein entlang und durch das Viertel „Petit France“ mit seinen pittoresken Häusern.

Unterwegs gönnen wir uns ein Eis in Blumenform von Amorino.

Unser Taxi holt uns, wie verabredet, wieder in der Altstadt ab und bringt uns zum Campingplatz. 

#4 Kehl -> Hinterzarten 

112 km | 1 Std. 52 Minuten Fahrtzeit

Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg nach Hinterzarten. Wir haben eine kleine Etappe durch den Schwarzwald gewählt. Die Ferienregion Schwarzwald erstreckt sich auf insgesamt 11.100 Quadratkilometer im Südwesten Deutschlands. Das größte Mittelgebirge Deutschlands steht für unterschiedliche Naturlandschaften: langgezogene Waldberge, breite Wiesentäler und baumfreie Bergkuppen. Wir geniessen die Landschaft! Ein Teil der Strecke führt durch Freiburg. Hier würde sich ein Ausflug sicher lohnen. Da wir gestern schon den Städte-Trip in Strassburg auf dem Programm hatten, verzichten wir auf Freiburg. Leider! Nachdem wir am Glasbläsermuseum und am Skimuseum vorbei gekommen sind, erreichen wir nach zwei Stunden Fahrt unseren Campingplatz. Wir können uns einen Stellplatz aussuchen und wählen einen Platz neben einem Dauercamper der augenscheinlich lange nicht da war. Eine gute Wahl.

Nachmittags machen wir einen kleinen Spaziergang nach Titisee (20 Minuten) und kehren ein im Seehotel Wiesler. Wir haben Glück und bekommen eine Platz auf der Terrasse. Wir bestellen traditionell „Schwarzwälder-Kirsch-Torte“.

Der Slogan der Tourismusorganisation „herz.erfrischend.echt“ drückt die Einzigartigkeit und Ursprünglichkeit der Region aus. Auf dieser Reise haben wir nur zwei Nächte eingeplant, sind uns aber sicher: Wir kommen wieder. Die Region bietet eine Menge Freizeit-, Ausflugs- und Besichtigungsmöglichkeiten. 

#5 Hinterzarten 

Titisee

Heute heisst es früher Aufstehen für eine Runde Golf. Abschlagszeit ist um 10.00 Uhr am Golfplatz Hochschwarzwald. Nach einem kurzen Frühstück geht es direkt los. Da wir mit dem Wohnmobil unterwegs sind, fahren wir kurz zum Golfclub, setzen die Golfspieler ab und fahren zurück. Am Campingplatz nutzen wir die Gelegenheit zu Waschen. Zum Abendessen wollen wir gerne zum Alemanenhof gehen. Aufgrund der aktuellen Bestimmungen können leider keine externen Gäste aufgenommen werden. Wir improvisieren und zaubern ein leckeres Essen mit den Zutaten die wir in unserem Kühlschrank finden….

#6 Hinterzarten -> Pettneu am Arlberg 

256 km | 4 Std. 17 Minuten Fahrtzeit

Heute geht es früh los. wir haben die längste Strecke vor uns und fahren südlich Richtung Bodensee. Die Landschaft verändert sich, je weiter wir aus dem Schwarzwald hinaus fahren. Schön zu sehen! Wir fahren nördlich des Bodensees über Friedrichshafen und Lindau zur österreichischen Grenze.

Unterwegs legen wir einen kurzen Stop im Weingut Aufricht ein, ein Tipp, den wir in einer Zeitschrift gelesen haben. Das Weingut ist schön gelegen, und hat eine moderne Probierstube. Neben Wein und Bränden gibt es Tafelgeschirr und Tischdecken. Sehr stilvoll. Wir testen ein paar Weißweine und kaufen zwei Kisten Wein.

Unterwegs buchen wir online die Vignette für die Autobahn in Österreich. Wir hatten uns vorher erkundigt, brauchten aber das Kennzeichen unseres Wohnmobils um die Buchung vornehmen zu können. Innerhalb von zwei Stunden liegt die Bestätigung per E-Mail vor.  

Kurz vor Überquerung der Grenze nach Österreich kaufen wir noch kurz im Supermarkt ein, dann geht es weiter durch das Inntal. Wir fahren zwischen den Bergen durch das Tal und kreuzen immer wieder die Inn. Es folgt ein endlos langer Tunnel nach dem anderen. Witzig, wie sich die Landschaft immer wieder verändert hat, wenn man aus dem Tunnel heraus kommt! Für die Tunnel wird eine Gebühr fällig. Diese zahlt man bei Ausfahrt am Kassenhäuschen. In Pettneu fahren wir durch einige enge Gassen (was für eine Herausforderung!) und kommen am frühen Nachmittag an. Pettneu liegt im idyllischen Stanzer Tal am Arlberg. Das Stanzer Tal ist ein Seitental des Inntals und schlängelt sich zwischen den Lechtaler Alpen im Norden und der Verwallgruppe im Süden vom Inntal zum Arlbergpass. Pettneu ist Teil der Ferienregion St. Anton am Arlberg und damit auch ein wichtiges Wintersportdomizil. Die Region beherbergt eines der größten Skigebiete weltweit und ist bekannt für ihre hohe Qualität in Sachen Wintersport. Wir haben diesen Zwischenstopp eingeplant da uns der Weg vom Titisee bis zum Achensee zu weit war. Im Sommer ist Pettneu Ziel für für (E-)Biker und Wanderer.

Der Campingplatz Arlberglife  ist toll im Hang gelegen und ein echter Geheimtipp!

Bei der Runde mit dem Hund erkunden wir den Ort und reservieren einen Tisch im „Schwarzen Adler“, einem Familienbetrieb mit sympathischem Gastwirt. 

#7  Pettneu am Arlberg -> Eben am Achensee

140 km | 2 Std. 6 Minuten Fahrtzeit

Eine kurze Strecke liegt vor uns. Es geht weiter durch das Inntal, vorbei an Innsbruck. Die Landschaft ist traumhaft. Rechts und links die Berge, neben uns die Inn. Unterwegs Ski-Schanzen, Lifte, Pisten und Bergdörfer im Hang. Wir sind erstaunt, an welchen entlegenen Orten gebaut wurde. Das Wetter ist traumhaft. Sonne und Wolken im Wechsel mit den Bergen. Auch heute fahren wir durch einen Tunnel nach dem anderen. Zunächst finden wir die Tunnel störend, rückblickend war es allerdings ein angenehmes Fahren mit wenig Verkehr, wenig Serpentinen und mit dem 7,50 m langem Wohnmobil gut zu bewältigen. Wir verlassen die Schnellstrasse zum Achensee. Hier wird es haarig. Die Wege sind steil und eng. Nicht alle Autofahrer hinter uns haben Geduld. Auch wir müssen lernen gelassen zu sein. Als wir im steilen Berg einen Fahrradfahrer vor uns haben müssen wir stehen bleiben. Wildes Gehupe hinter uns. Wir ignorieren die Drängler und setzen unseren Weg weiter fort!

Der Campingplatz ist eng, hat aber eine traumhafte Lage direkt am See. Durch ein kleines Tor gelangt man auf den „Seeweg“. An der Beachbar mieten wir für die Kinder ein Tretboot und es geht hinaus auf den See. Unfassbar wie sich die Farbe des Sees im Laufe des Tages durch die Lichtverhältnisse ändert. Der Achensee liegt nördlich von Jenbach in Tirol, 380 m über dem Inntal und bildet mit dem Achental die Grenze zwischen Karwendelgebirge und Brandenberger Alpen. Der Achensee ist der größte See Tirols.

#8 Eben am Achensee

Achensee

Was macht den Achensee so besonders? Vor allem die spektakuläre Naturwelt! Sanfte Almwiesen wechseln sich mit steil abfallenden Felswänden ab. Der See ist umgeben von zwei Gebirgszügen: Auf der einen Seite das Karwendelgebirge mit seinen schroffen Felsgipfeln und auf der anderen Seite das Rofan. Stundenlang kann man auf den klaren Achensee mit seinen Seglern, Surfern und Kitesurfern blicken. Neben dem Wassersport gibt es zahlreiche Möglichkeiten für Wanderungen, Mountainbiketouren oder Klettererlebnisse. Mit zwei Golfplätzen und einigen internationalen Events hat sich die Region einen Namen in der Golfszene gemacht.

Dieses Ziel haben wir ein bisschen aus nostalgischen Gründen ausgewählt. Mein Mann war vor vielen Jahren mit seinen Eltern am Achensee in Urlaub und hat hier angefangen Golf zu spielen. Natürlich mussten mein Mann und mein Sohn den Golfplatz testen! Die Rezeption bucht für uns ein Taxi welches die beiden zum Golfplatz bringt. Meine Tochter und ich geniessen den See und nutzen die Zeit um noch einmal Wäsche zu waschen…

#9 Eben am Achensee -> Bad Hofgastein 

174 km | 3 Std. Fahrtzeit

Wir entscheiden uns, den Campingplatz früh zu verlassen und zum Frühstück einen Zwischenstopp in Ellmau einzulegen. Gegen Mittag erreichen wir das Gasteiner Tal und den Camping Berthahof.

Das Gasteinertal ist das längste der Tauerntäler. Die Orte Bad Gastein, Dorfgastein und Bad Hofgastein reihen sich aneinander. Alle drei haben ihre ganz eigene Identität! Von über 200 Pistenkilometern über weltberühmte Thermalquellen, den wertvollen Heilstollen bis hin zu einer Gebirgslandschaft hat die Region viel zu bieten. Im Sommer bietet das Gasteinertal viele Wandermöglichkeiten mit urigen Almhütten. Das Sommeraktivprogramm hält interessante Ausflugstipps bereit: Almfrühstück, Waldbaden, Klettern, Sommer Yoga, Bauernhofbesuch oder Goldwaschen! Und natürlich hat die regionale Küche einiges zu bieten. Bei Restaurants, Gasthäusern, urigen Hütten und bewirtschafteten Almen stehen regionale Besonderheiten auf der Speisekarte. Denn schliesslich gehört eine zünftige Jause und etwas frisches zum Trinken zum Wandern in den Bergen dazu. 

#10 Bad Hofgastein

Sportgastein 

Leider ist das Wetter sehr unbeständig so, dass wir nur kurzfristig entscheiden können, was wir unternehmen. Heute geht es nach Sportgastein. Wir fahren mit dem Bus (Linie 550) vom Campingplatz bis Valeriehaus. Von hier nehmen wir den Rundweg über die Veitbauernalm.

Als Teil des Nationalparks Hohe Tauern findet man hier ein wahres Naturparadies. Unser Weg führt am Wasser entlang durch das von Bergen eingeschlossene Tal. Wasserfälle, Wiesen und Pferdeweiden wechseln sich ab. Auf halber Strecke kehren wir in der Veitbauernalm ein. Am Ende unserer kleinen Wanderung kehren wir im Valeriehaus zum Mittagsimbiss ein. Zurück geht es wieder mit dem Bus.

Wir fahren zwei Stationen weiter als Bertahof und gehen die Strasse hinauf zur Brennerei Durzbauer . Wir werden sehr nett von Familie Durzbauer empfangen und in die Geheimnisse der Schnapsbrennerei und des Destillierens eingewiesen.