Mit dem Wohnmobil durch den Süden Schwedens (S)

So lange stand schon Schweden auf unserer Bucket-List. Als klar war, dass wir 2021 unser eigenes Wohnmobil bekommen, rutschte Schweden auf der Liste nach ganz oben. Und im Sommer 2022 ist es so weit: wir verbringen 3 Wochen im Süden von Schweden. Über Dänemark und die Öresundbrücke reisen wir nach Malmö, dann an der Westküste entlang nach Norden. Nördlich von Göteborg fahren wir westlich zu Vänern und Vättern. Nach ein paar Tagen an den beiden Seen und einem Ausflug zum Göta-Kanal erreichen wir Stockholm. Von dort aus geht es südlich, an der Küste entlang, zurück nach Malmö.

Unsere Campingplätze in Schweden haben wir für euch in unserem Beitrag Camping in Südschweden zusammengefasst. Am Ende unseres Berichts gibt es wie immer noch ein paar allgemeine Infos zur Reise.

#1 Aachen -> Flensburg

Aachen – Flensburg | Camping Jarplund

639 km | 7 Std. Fahrtzeit

Statt der geplanten sieben Stunden haben wir neun Stunden für die Fahrt nach Jarplund gebraucht. Stau rund um Osnabrück und, damit hatten wir gerechnet, vor dem Elbtunnel. Wir sind sehr froh, diese Zwischenübernachtung eingeplant zu haben. Durchzufahren bis nach Schweden wäre uns zu viel gewesen. Allerdings halten wir uns drei Wochen „nur“ in Südschweden auf. Wer Strecke machen muss, fährt sicher durch. 

Der Campingplatz Jarplund ist nahe der Autobahn, direkt neben einem Edeka, gelegen. Die Parzellen haben ausreichend Platz zum Nachbarn. Das Gebäude mit Spülraum und Sanitäranlagen hat alles was man braucht (inkl. Spülbereich, Kochstellen, Waschmaschine) ist allerdings etwas in die Jahre gekommen. Als Zwischenstopp ideal. Ideal auch der Edeka nebenan. 

# 2 Flensburg -> Lomma

Flensburg | Camping Jarplund – Lomma | Strandcamping

375 km | 5 Stunden 30 Minuten

Wir hatten nicht so viel Lust auf Fähre und Kabine, daher haben wir uns für den Landweg über die Öresundbrücke entschieden. 

Über die Öresundbrücke nach Schweden

Bevor wir um halb zehn in Jarplund starten schauen wir uns die Verkehrssituation genauer an. Wir fahren erst einmal Landstraße, umfahren damit einen Stau auf der A7 und erreichen 20 Minuten später die Grenze zu Dänemark. Die Landschaft verändert sich. Wir passieren ein paar kleine Brücken bevor es über die erste große mautpflichtige Brücke, die Storebaeltsbron geht. Auf der Brücke staut es sich bis kurz vor der Mautstelle. Die Kosten für die Nutzung der Brücke liegen bei 610,00 DK (Fahrzeug bis 10 m; Auto bzw. Auto mit Wohnwagen ist günstiger). Zahlen kann man bequem per KK (oder bar) an der Mautstelle. An den „fast lanes“ mit Brobizz ging es etwas schneller. Allerdings nicht so schnell, dass wir beim nächsten Mal den Brobizz Transponder kaufen würden, denn bis zur Mautstelle standen alle Fahrzeuge im Stau. 

Nach 1,5 Stunden erreichen wir die Öresundbrücke. Wir haben im Vorfeld die Bropass Mitgliedschaft abgeschlossen, die Gebühr für die Brücke ist dann günstiger. Es lohnt sich schon bei 2 Fahrten (z.B. Hin und zurück). Man sollte allerdings nicht vergessen, das Abo nach der Reise wieder zu kündigen. Es sei denn, man fährt regelmäßig nach Schweden. Die Abwicklung war sehr unkompliziert. Keine Wartezeit, wer sein Nummernschild beim Abo registriert hat kann jeden Schalter anfahren. Die Schranke öffnet sich automatisch. Hinter der Mautstelle gab es eine Zollstelle. Unsere Ausweise wurden kontrolliert. Alles unkompliziert!

Von der Öresundbrücke fahren wir noch 30 Minuten bis nach Lomma. 

Lomma – Surfer’s Paradise

Wir steuern direkt den Campingplatz Lomma Camping Resort an. Hier hat man eigentlich freie Platzwahl. Der Platz ist aber sehr voll und es ist nicht wirklich ersichtlich, welcher Platz wohl noch frei ist. Der nette junge Mann an der Rezeption zeigt uns auf der Karte, welcher Platz noch frei sein dürfte. Wir haben drei Plätze zur Auswahl und entscheiden uns für einen der zentralen Plätze. Mehr zum Campingplatz findet ihr in unserem Blogbeitrag zum Camping in Schweden.

Im späten Nachmittag machen wir uns zu Fuß am Strand entlang auf den Weg nach Lomma. Nach 20 Minuten erreichen wir das nette, kleine Hafenstädtchen. Der Strand ist bei Surfern besonders beliebt. Von der Bucht aus hat man einen schönen Blick auf Malmö und die Öresundbrücke. Direkt am Hafen finden wir ein nettes Restaurant, das Fiskboden Restaurang Lomma mit sehr guten Fischgerichten. Absolute Empfehlung von uns.

Nach Austern, Muscheln und Fisch holen wir uns in der Lomma Glassfabrik noch ein Eis für den Rückweg. 

Der kleine Ort Lomma liegt in der Provinz Skåne. Von Lomma aus hat man eine eine gute Aussicht auf Kopenhagen, die Öresundbrücke und den Wolkenkratzer Turning Torso. Im gut ausgebauten Yachthafen liegen vor allem die Boote der Einheimischen.

#3 Malmö

Malmö wollen wir uns auf jeden Fall anschauen, daher buchen wir eine weitere Nacht auf dem Campingplatz und planen für unseren dritten Tag die Besichtigung von Malmö ein. 20 Minuten dauert der Fußweg vom Lomma Camping zum Bahnhof. Wer den Weg nicht laufen möchte, kann direkt am Camping den Linienbus nehmen. Zwischen Malmö und Lomma gibt es stündlich einen Zug (eine Art Regionalbahn). Fahrtzeit 8 Minuten. Vom Bahnhof erkunden wir zuerst die Altstadt.

Malmö, die drittgrößte Stadt in Schweden

Malmö, die Hauptstadt von Skåne ist für ihre lebendige Kultur- und Restaurantszene sowie ihre innovative Architektur bekannt. Und man sagt, Malmö hat mehr Kneipen und Restaurants pro Einwohner als alle anderen Großstädte Schwedens. 

Die vielen Grachten in Malmö erinnern uns ein bisschen an Amsterdam.

In der Neustadt gibt es einige Geschäfte. Zum Teil die üblichen Filialen, zum Teil aber auch einige kleine, individuelle Geschäfte wie „Einrichtungsladen mit Café“ oder Lakritsroten, eine absolute Empfehlung für Lakritzliebhaber. Über 700 Sorten gibt es hier. Wir entscheiden uns für Chili-Lakritz und Lakritzkugeln mit Zitronenmantel.

Von der Neustadt aus, gehen wir zum Schlosspark und schliesslich zum Schloss (Burganlage), welches zwischen 1537 und 1542 auf des Resten eines Kastells erbaut wurde. Es ist das älteste Renaissanceschloss Skandinaviens und war ursprünglich die Residenz dänischer Könige. Im 19. Jahrhundert in ein Gefängnis umgewandelt, wurde das Schloss im 20. Jahrhundert zu einem Museum, das nach dem Zweiten Weltkrieg Menschen, die aus den Vernichtungslagern der Nazis gerettet wurden, mehrere Monate lang Zuflucht bot. Die Ausstellungen erzählen die bewegte Geschichte der Burg.

Zum Schluss unserer Sightseeing-Tour genießen wir das Angebot der Markthalle Saluhall. Unsere Empfehlung! So etwas würden wir uns zu Hause auch wünschen. Ein perfekter Tag!

#4 Lomma -> Tjolöholm

Lomma | Camping Resort – Schloss Tjolöholm

240 km | 3 Stunden 30 Minuten

Heute steht der Einkauf an. In den Städten gibt es ICA, Coop, Willys und Lidl. In den ländlicheren Regionen gibt es meist nur einen ICA oder Coop. Wir erledigen den ersten Einkauf im Lidl. Bis auf ein paar typisch skandinavische Produkte ist das Sortiment dem in Deutschland sehr ähnlich. Brot, Getreideerzeugnisse Kartoffeln, Gemüse und Obst sind in Schweden etwa 30% teurer als in Deutschland. Fleisch und Fisch haben nahezu den gleichen Preis.

Schloss Tjolöholm

Im Nachmittag erreichen wir Schloss Tjolöholm. Schloß Tjolöholm, 40 km südlich von Göteborg gelegen, ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Das prächtige Schloss wurde von der schwedisch-britischen Familie Dickson erbaut und vom Architekten Lars Israel Wahlman im Tudor-Stil entworfen. Es wurde 1904 fertiggestellt und die gut erhaltene Innenausstattung zeigt weltweit einzigartige Interieurs aus dem Kaufhaus Liberty in London. 

Das Anwesen liegt auf einer riesigen Halbinsel. Neben Schloß und Schlosskirche gibt es das Restaurant Storstugan und das Kafé Manegen. Im Schlossladen kann man allerlei schöne Dinge kaufen.

Besonders beeindruckt hat uns der riesige Schlossgarten der bis ans Meer reicht. Hier kann man stundenlang spazieren.

#5 Tjolöholm -> Marstrand

Tjolöholm – Marstrand | Parkplatz Mjölkekilen

85 km | 1,5 Stunden

Geplant war, heute Göteborg zu besichtigen. Dann haben wir aber spontan entschieden, dass wir lieber die Landschaft genießen wollen als eine Tour durch Göteborg zu machen. Wir fahren weiter nordwärts die Schärenküste entlang Richtung Marstrand.

Lycke Golf & Country Club

Bei unserer Recherche entdecken wir den Lycke Golf & Country Club mit einem toll gelegenen Golfplatz. Statt Göteborg werden es also erst einmal neun Löcher Golf.

Im Nachmittag geht es weiter nach Marstrand, der Segelhauptstadt Schwedens. Direkt am Orteingang fahren wir den Parkplatz Mjölkekilen an. Wir haben Glück, dass gerade im Moment zwei Wohnmobile wegfahren. Damit ist unser Übernachtungsplatz schon einmal gesichert.

Marstrand – Schwedens Segelhauptstadt

Zu Fuß machen wir uns auf den Weg zum Hafen. Hier liegen die Boote dicht an dicht. Alle 15 Minuten setzt die Fähre rüber vom Festland auf die autofreie Insel. Wir bummeln über die Insel, beobachten das Treiben im Hafen und sind fasziniert von den gemütlichen Vierteln und kleinen Gassen. Ein bisschen kommen wir uns vor wie in einem Roman von Astrid Lindgren. Der „Pfad am Meer“ führt einmal rund um die Insel. Ein Weg führt direkt zur Festung Carlsten, die hoch oben auf der Insel liegt.

Obwohl die Insel klein ist, hat sie kulinarisch einiges zu bieten. Wir kehren in LasseMajas Krog ein, bevor wir die Fähre zurück auf das Festland nehmen.

Zurück am Stellplatz sitzen wir lange draussen und genießen die herrlichen Kulisse in der Abenddämmerung. 

#6 Marstrand -> Lidköping

Marstrand | Parkplatz Mjölkekilen – Smögen – Hunnebostrand – Lidköping | Krono Camping

150 km | 2,5 Stunden

So schön, wie der Platz bei Sonnenuntergang ist, so schön ist er auch am Morgen. Eine so traumhafte Frühstückskulisse haben wir selten gehabt. Darum lassen wir uns Zeit beim Frühstück.

Hunnebrostrand

Unser nächstes Ziel ist Smögen. Ich glaube Smögen mit seinen malerischen, kleinen, bunten Häusern am Hafen steht in jedem Reiseführer. Wir haben es bei der Reisevorbereitung auch gefühlt 27.000 mal gelesen. Nach unserem ausgedehnten Frühstück sind wir natürlich auch nicht die ersten die Smögen ansteuern. Wir sind mutig mit dem Wohnmobil bis in die kleinsten Hafenstraßen gefahren, hatten aber leider keine Chance irgendwo zu parken. Da wir keine Lust auf Gedränge haben, fahren wir einfach weiter zum nächsten Hafenstädtchen: Hunnebrostrand. Auch hier ist der ausgewiesene Wohnmobilstellplatz schon voll. Klar, wir sind ja auch echt spät dran. Am Kulturzentrum ein paar Hundert Meter weiter ist der gesamte Parkplatz noch frei. Hier stellen wir unser Wohnmobil ab und gehen ca. 15 Minuten zum Hafen zu Fuß. Hach, so Hafenstädtchen haben schon eine besondere Atmosphäre. Wir lieben es, dem geschäftigen Treiben der Segler zuzuschauen.

Direkt am Hafen finden wir ein nettes, kleines Restaurant für unseren Mittagsimbiss: Persson pa Kajen. Auf der Tageskarte steht „Brot mit Garnelen“. Ganz einfach und ganz lecker. Brot, Eiersalat, Salatblatt und jede Menge Garnelen. Unsere absolute Restaurantempfehlung. 

Wir fahren im Nachmittag weiter an den Vätern nach Lidköping. Hier fahren wir direkt zum Campingplatz Lidköping.

Der Campingplatz Lidköping gehört zu First Camp. 90% der Gäste hier sind Schweden. Die meisten haben sich so eingerichtet, dass wir davon ausgehen, dass sie mehrere Wochen in Südschweden verbringen. Wir bleiben nur eine Nacht und konnten leider vorher keinen Platz auswählen. Der Platz der uns zugewiesen wurde ist sehr groß, liegt aber leider direkt am Sanitärgebäude. Entsprechend viele Gäste nehmen die Abkürzung über unseren Platz. Insgesamt ist der Campingplatz sehr laut. Die Wege sind allesamt asphaltiert und werden zum Rad- und Rollerfahren genutzt. 

Es gibt einen Strandbereich. Dieser ist allerdings nicht besonders großzügig. Der Hundestrand liegt ein paar hundert Meter entfernt, ist zweckmäßig für einen kurzen Spaziergang, aber ansonsten nicht besonders einladend. Für uns definitiv nicht der richtige Platz! Unsere Campingplätze in Schweden haben wir für euch in unserem Beitrag Camping in Südschweden zusammengefasst.

#7 Lidköping -> Mariestad

Lidköping | Krono Camping – Mariestad | First Camp Ekudden

55 km | 50 Minuten

Unser erster Weg führt uns nach Spiken. Hier finden wir im Hafen einen Parkplatz auf dem man  übrigens auch Übernachten kann.

Am Hafen gibt es ein paar Fischbuden. Im Reiseführer wird Fish & Ships bei Spikens Brygga Rökeri empfohlen. Das haben nicht nur wir gelesen: die Schlange vor der Fischbude ist schon sehr lang. Bei 31 Grad, am wärmsten Tag in diesem Sommer, möchten wir uns dort nicht anstellen. Wir verweilen ein bisschen im Hafen und fahren dann weiter. 

Schloss Läckö

Zehn Minuten später sind wir bei Schloss Läckö. Schloß Läckö liegt auf der Insel Kållandsö im Väner-See. Man kann nicht nur das Schloss besuchen, sondern auch rund um das Schloß spazieren, die Ausstellung des Naturum Vänerskärgården besuchen oder  im Restaurant Gastrosfär essen. Unmittelbar vor dem Schloß gibt es einen kleinen Badestrand mit Steg, hinter dem Schloß einen kleinen Yachthafen. Im Sommer finden im Schlossgarten Konzerte statt.

Wir machen einen kleinen Spaziergang rund um das Schloss. Die Besichtigung fällt für uns leider flach, da auch hier Hunde keinen Zutritt haben.

Weiter geht es nach Mariestad. Wir verbringen zwei Nächte auf dem Campingplatz in Mariestad. Den Campingplatz stellen wir euch in unserem Beitrag Camping in Südschweden näher vor.

#8 Mariestad

Mariestad | First Camp Ekudden

Den Tag heute verbringen wir auf dem Campingplatz denn es ist Waschtag. Auf dem Campingplatz gibt es einen Waschraum welchen man im Vorfeld reservieren muss. Die Gebühr für den Waschraum beträgt 700 SEK für 2 Stunden. Im Waschraum gibt es eine Maschine und einen Trockner. Zudem gibt es noch einen Maschine und einen Trockner für das Team. Dieser kann genutzt werden, wenn er frei ist. Wir haben Glück. Beide Maschinen und beide Trockner sind frei so, dass wir drei Maschinen Wäsche Waschen können. 

Am Nachmittag gehen wir durch das angrenzende Naturschutzgebiet nach Mariestad. Der Ort hat nicht wirklich viel zu bieten. Am Hafen gibt es ein paar nette Buden mit Fisch und Eis. Ansonsten ist Mariestad eher überschaubar. Neben dem Hafen entdecken wir eine kleine Gastronomie. Auf den ersten Blick einladend. Das Essen ist in Ordnung. Leider ist hier nur Self-Service so, dass niemand in diesem gemütlichen Garten dafür sorgt, dass die Tische abgewaschen werden. Auch das Besteck ist nicht wirklich sauber. Die Köttbular sind allerdings gut.

Von Mariestad machen wir uns bei Nieselregen wieder auf den Weg zurück zum Campingplatz. 

#9 Mariestad -> Mariefred

First Camp Ekudden | Mariestad – Camping Mariefred | Mariefred

250 km | 3,5 Stunden

Zwei Stunden dauert unsere Fahrt von Mariestad nach Örebro (110 km).

Örebro

Örebro hat eine perfekte Lage: zwei Stunden von Stockholm und drei Stunden von Göteborg entfernt. Schon früh war Örebro ein Ort für Kaufleute, Handwerker und kleine Unternehmen. Und das ist auch heute noch so, denn es gibt nur wenige große Unternehmen. Dafür gibt es viele öffentliche Einrichtungen und Dienstleister, wie z.B. das Statistikamt. Örebro ist auch eine der schwedischen Universitätsstädte mit Universitätskrankenhaus.

Der Name Örebro bedeutet „Brücke über die Kiesbänke“.  Die Stadt wurde im 13. Jahrhundert gegründet, genau dort, wo die wichtigste Straße durch Mittelschweden den Fluss Svartån überquerte. Zu den ältesten Teilen Örebros zählen das Schloss und die St. Nicolai-Kirche. Das die Stadt entlang einer Straße entstand, kann man immer noch daran erkennen, dass das Zentrum sehr lang und schmal ist. 

Mit 155 000 Einwohnern gehört Örebro nach den vier Großstädten zu einer Reihe gleich großer schwedischer Städte. Die Lage im Land, die Nähe zur Natur und eine lange Tradition als Handelsstadt haben Örebro geprägt. 

Openart in Örebro

In diesem Sommer findet Örebro Openart statt. OpenArt ist eine temporäre Kunstausstellung, die drei Monate lang das Zentrum von Örebro mit Kunst- und Programmpunkten einnimmt. Die Kunst ist mitten in der Stadt, in Einkaufszentren, in Schaufenstern, an Fassaden, im Wasser rund um das Schloss, in Parks und an anderen völlig unerwarteten Orten im Zentrum von Örebro zu finden. Skandinaviens größte Kunstbiennale findet hauptsächlich im Freien statt und ist daher sowohl für Besucher als auch für Anwohner weitgehend zugänglich.

Wir fahren weiter zu Schloß Gripsholm (1,5 Stunden).

Leider sind wir zu spät das Schloss noch zu besichtigen, denn es ist nur bis 16 Uhr geöffnet. Wir erkunden das Schloss von aussen und gehen dann weiter nach Mariefred. Am Hafen findet ein Street Food Festival statt. Wir sind nicht wirklich begeistert, denn hier gibt es nur einen Food-Truck neben dem anderen. Der Markt hat keine Atmosphäre. Nach einem kurzen Einkauf fahren wir weiter zum Campingplatz Mariefred. Ein toller naturnaher Campingplatz der sehr schön und naturnah gelegen ist. Leider fängt es an zu regnen so, dass wir nur eine kleine Runde mit dem Hund drehen bevor wir, zum ersten Mal in diesem Urlaub, im Wohnmobil unser Abendessen kochen.

#10 Mariefred -> Stockholm

Mariefred | Camping Mariefred – Stockholm | Langholmen

70 km | 1 Stunde

Schloß Gripsholm

Heute morgen besichtigen wir Schloß Gripsholm.

Um 11.00 Uhr finden wir noch leicht einen Parkplatz und auch im Schloß ist noch nicht überlaufen.

Durch Gripsholm zu gehen ist wie eine Reise durch die schwedische Geschichte. Man wird durch 65 Räume geführt und in frühere Zeiten versetzt.

Gripsholm, die Wasaburg, beherbergt eine vierhundertjährige Geschichte. Besonders beeindruckt hat uns, wie gut die Gemächer aus der Zeit der Wasakönige erhalten sind.

Besonders beeindruckt hat uns das Theater, eines der am besten erhaltenen Theater Europas aus dem 18. Jahrhundert.

Die staatliche Porträtsammlung gehört zu den weiteren Highlights: Schwedens berühmte Gesichter sind auf Gripsholm zu sehen. Es sind die Porträts bedeutender Personen von Gustav Wasas Tagen bis zu unserer heutigen Zeit.

Das Schloss wurde auf Initiative Gustav Wasas im 16. Jahrhundert erbaut. Man findet hier noch gut erhaltene Räume aus dieser Epoche. Das berühmteste ist das Zimmer des Herzogs Karl.

Wer Zeit hat, sollte sich auf jeden Fall den wunderschönen Schlossgarten anschauen.

Durch die Nähe zum Naturreservat Hjorthagen Gripsholm (Hirschgehege) und zur Kleinstadt Mariefred mit Geschäften, Cafés, Restaurants ist Gripsholm ein beliebtes Ausflugsziel.

Stockholm – Hauptstadt Schwedens

Wir fahren weiter nach Stockholm zum Stellplatz Langholmen. Dieser liegt sehr zentral, 20 Minuten Fußweg zum Stadtzentrum. Da wir uns für morgen die Altstadt von Stockholm vorgenommen haben, gehen wir heute nach Södermalm.

Södermalm, ein ehemaliges Arbeiterviertel, hat sich in den letzten Jahren zu einem Szeneviertel entwickelt. In Södermalm haben sich viele junge Leute und Künstler niedergelassen. An der Götgatan finden sich Secondhandshops neben Designershops, neue  Restaurants, Cafés und Kneipen sowie interessante Galerien. Trotzdem hat das Viertel seine alte Authentizität bewahrt. 

Ein spätes Mittagessen nehmen wir bei Meatballs for the people ein. Wir bestellen, was sollte es anders sein, Köttbullar. Köttbullar sind traditionelle schwedische Fleischbällchen, die gebraten mit Preiselbeer­kompott oder -marmelade, Sahne­sauce und Salzkartoffeln oder Kartoffelpüree serviert werden. Wir entscheiden uns für Chefs Choice: Fleischbällchen aus vier verschiedenen Sorten Fleisch: Rind, Wildschwein, Ente und Hirsch.

Wir gehen auch wieder zu Fuß zurück zum Campingplatz. Fußweg: 30 Minuten. Unsere Bilanz für diesen Tag 15.000 Schritte.  

#11 Stockholm

Stockholm | Langholmen

Zu Stockholm, der Hauptstadt Schwedens, gehören 14 Inseln eines großen Archipels in der Ostsee, die über Brücken miteinander verbunden sind. Nach 20 Minuten Fußweg vom Camingplatz erreichen wir über eine dieser Brücken die Altstadt, die Gamla Stan. Mit ihrem Kopfsteinpflaster und den ockerfarbenen Häusern hat sie einen besonderen Charakter.

Stockholms Schloss oder Kungliga Slottet, wie es genannt wird, befindet sich innerhalb der Gamla Stan, der Altstadt, auf der Insel Stadsholmen im Herzen Stockholms.

Das Stockholmer Schloss wurde von 1697 bis 1770 im Stil des italienischen Barock nach Plänen des bekannten schwedischen Baumeisters Nicodemus Tessin des Jüngeren erbaut. Das heutige Schloss steht auf den Grundmauern der großen mittelalterlichen Königsburg Tre Kronor, die am 7. Mai 1697 durch einen verheerenden Brand zerstört wurde.

Das Königsschloss ist in weiten Teilen ganzjährig für die Öffentlichkeit zugänglich. Die prunkvoll ausgestatteten Zimmer, Säle und Flure, die prachtvolle Schlosskapelle und mehrere hochklassigen Museen sowie die tägliche Zeremonie der Wachablösung sind eine der größten touristischen Attraktionen in Stockholm, die jedes Jahr hunderttausende Besucher anziehen.

Wir beeilen uns, um den Wachwechsel noch zu sehen. Wir kommen gerade rechtzeitig. Müssen uns aber mit der 15. Reihe begnügen. 

Verlässt man die Altstadt, beeindrucken die herrschaftlichen Häuser. Wir bummeln durch die Einkaufsstraße und kehren bei Eataly zum Essen ein.

Zum Shoppen sollte man in die Drottninggatan. Hier reihen sich kleine Spezialgeschäfte, Filialen von H&M und Zara, Boutiquen mit schwedischer Mode und Geschäfte mit unterschiedlichstem Angebot aneinander.

Wir hätten gerne eine Stadtbesichtigung per Boot gemacht. Leider gibt es keinen Anbieter, der auch Hunde auf dem Boot zulässt. Wir entscheiden uns für einen Ausflug zur Museumsinsel. Heute ist Montag, die Museen sind geschlossen und es ist sehr ruhig. Wir machen einen schönen Spaziergang über die Museumsinsel.

Von der Museumsinsel gehen dann zurück in die Altstadt und Essen bei Osterlanggatan 17 bevor wir wieder zurück zum Stellplatz Langholmen gehen.

#12 Stockholm -> Nävekvarns

Stockholm | Langholmen – Nävekvarns | Skärgårdscamping

122 km | 2 Stunden

Wir sind noch etwas platt von unserer Stockholm-Tour, daher fahren wir einfach mal los und schauen, wie weit wir kommen. Rund um Nävekvarns versuchen wir einen Stellplatz zu finden. Der Campingplatz liegt direkt am See. Alle Plätze sind belegt, aber wir bekommen einen Platz ohne Strom auf der Wiese direkt am See neben den Zeltplätzen angeboten. Den nehmen wir gerne, denn die Aussicht ist ein Traum. Neben uns ist die Campingwiese. Wir sind beeindruckt von den Radfahrern, die ziemlich erschöpft hier ihre Zelte aufbauen und am nächsten morgen zur nächsten Etappe starten. 

Ver- und Ensorgung sowie WC/Dusche können genutzt werden.

Am Nachmittag machen wir einen kleinen Spaziergang rund um den Campingplatz.

Neben dem Campingplatz, am Yachthafen gibt es eine kleine Gastronomie. Hier kehren wir zum Abendessen ein. Sowohl der Burger als auch der Salat sind sehr zu empfehlen. Auf dem Parkplatz am Restaurant ist ganz schön was los. Wir haben das Gefühl, dass der Eiswagen neben dem Restaurant bekannt ist. Einige Gäste fahren extra in den Hafen um sich ein Eis zu holen. 

#13 Nävekvarns -> Mauritzberg

Nävekvarns | Skärgårdscamping – Mauritzberg

150 km | 2 Stunden 20 Minuten

Heute steht noch einmal Golf auf dem Programm. 

Die Golfspieler unserer Reisegruppe haben sich das Golfhotel Mauritzberg ausgesucht. Wir nehmen die Fähre von Säter nach Skenäs (kostenlos). Das spart uns eine lange Strecke über Land. Auf die Fähre passen ca. 20 Autos und 3 LKW/Wohnmobile. Die Fähre fährt jede Stunde. Bei hohem Verkehrsaufkommen wird eine zweite Fähre eingesetzt. Perfekt für unsere Tages-Planung. Der kurze Transfer erspart uns einen langen Weg.

Bevor wir zum Golfplatz fahren gehen wir in Östra Husby noch kurz einkaufen. 

Mauritzberg Golf

Am Golfplatz gibt es drei Stellplätze, 100m entfernt vom sehenswerten Schloss Mauritzberg, mit Wasser und Strom direkt neben dem Golfclub. Gebucht und gezahlt wird im Golfclub. Restaurant, Kiosk, Toiletten und Duschen des Golfclubs können genutzt werden. 

Wir bekommen den letzten freien Platz mit Strom. Nach uns kommen noch drei weitere Wohnmobile, die den Platz nutzen können, aber keinen Stromanschluss haben. Platz ist genug.

Während die Hälfte der Reisegruppe Golf spielt, nutzt die andere Hälfte die Hunderunde für eine Erkundung der Umgebung. Wir gehen erst zum Schloss und geniessen die Aussicht aufs Wasser. Der Weg vom Schloß weg führt in ein kleines Waldgebiet. Es ist sehr ruhig. In der Umgebung gibt es viele Ferienhäuser.

Restaurant Mauritzberg Slott

Über die Rezeption des Golfclubs haben wir für heute Abend einen Tisch reserviert im Mauritzberg Slott. Wir fragen vorher, ob wir mir dem Hund ins Restaurant können. Man bietet uns einen separaten Raum an. Für uns total in Ordnung. Die nette Dame vom Golfclub kommt noch einmal zu uns, um uns darauf hinzuweisen, dass im Restaurant noch ein Gast ist, der zwei Hunde dabei hat. Wir sind sicher, wir arrangieren uns. Die anderen Gäste haben zwei große Pudel, aber es klappt alles sehr unkompliziert. Man hat uns im Frühstücksraum an entgegengesetzten Enden platziert: Perfekt. Das Menü für den Abend ist ein Traum: Gazpacho, Roastbeef und Mandel-Polenta-Kuchen.

#14 Mauritzberg -> Västervik

Mauritzberg – Västervik | Schloß Gränsö

130 km | 2 Stunden

Wir fahren eine landschaftlich wunderschöne Strecke Richtung Västervik. Wälder und Seen wechseln sich hier ab. So oft denken wir, hier könnte jetzt gut ein Elch stehen.

Göta-Kanal

Nicht weit entfernt ist der Göta-Kanal, auch bekannt als das „blaue Band Schwedens“. Das Meisterwerk des Wasserbaus ist eine der meist besuchten Touristenattraktionen in Schweden. Der 190 km lange Kanal verläuft von Göteborg im Westen bis zur Ostsee. Aufgrund der großen Höhenunterschiede hat der Kanal 58 Schleusen. Besonders beeindruckend sind die Schleusen von Berg. Wir fahren einen kleinen Umweg um uns dieses Schauspiel einmal anzuschauen. Stundenlang könnten wir hier zuschauen wie die Segelboote sich durch die Schleusen bewegen. Hach, was braucht man da eine Geduld. Wer Entschleunigung sucht, sollte ein Tour auf dem Göta-Kanal machen.

Schloss Gränsö

Weiter geht es nach Västervik. Västervik sieht sehr nett aus. Wir wollen aber erst einmal weiter zu Schloß Gränsö um dort nach einem Stellplatz für die Nacht zu schauen und steuern den Parkplatz des Schlosses an. Im hinteren Bereich befinden sich die Wohnmobilstellplätze, mitten im Naturschutzgebiet Gränsö mit malerischen Buchten, alten Eichenwäldern und beeindruckenden Felsklippen. An den Wohnmobilplätzen stehen Schildern mit Platznummern und Hinweisen zur Online-Buchung. Man sucht sich einen freien Platz und nimmt online die Buchung vor. Bis zum Abend ist der Platz voll mit Wohnmobilen.

Wir machen einen Spaziergang rund um Schloß Gränsö. Gränsö wurde Mitte des 19. Jahrhunderts im Tjustempire-Stil erbaut. Es wirkt nicht wirklich wie ein Schloss, eher wie ein herrschaftliches Haus. Es gibt einen kleinen Hafen, ein Café, eine Sonnenterrasse, ein Hotel mit modernen Wellnessbereich, ein Restaurant und einen schönen Schlosspark, in dem das ganze Jahr über kulturelle Veranstaltungen stattfinden. Die Konzerte und Festivals im Sommer sind besonders beliebt. 

Wir machen am Abend noch einen kleinen Spaziergang durch das Naturschutzgebiet. 

#15 Västervik -> Figeholm

Västervik | Schloß Gränsö – Figeholm | Golf & Camping Resort

60 km | 1 Stunde

Nach zwei Nächten ohne Ver- und Entsorgung suchen wir für heute einen Stellplatz mit etwas mehr Comfort. Auch heute ist die Strecke landschaftlich wieder traumhaft. 

Wir fahren als erstes den Blankahol Gästhamn an. Hier gibt es nur ein paar Plätze direkt am Hafen. Schön gelegen, aber die sehr schönen Plätze sind schon belegt. Alternativ gibt es etwas höher gelegen noch einen Parkplatz. Ohne Aussicht und ohne Atmosphäre, daher fahren wir weiter zum nächsten Stellplatz in Figeholm. Figeholm Golf & Camping Resort klingt ja ganz gut, war es auch sicherlich mal. Die Konferenz-Hotel-Anlage hat schon bessere Zeiten gesehen. Jetzt macht sie einen ziemlich verlassenen Eindruck. Die meisten Gebäude stehen leer. Der Campingplatz scheint aber weiter in Betrieb zu sein, daher gehen wir zur Rezeption. Wir bekommen einen schönen Platz mit Blick auf das Wasser zugewiesen. Es ist herrlich ruhig. Der Blick auf die Felsen und das glitzernde Wasser ist traumhaft. Ein guter Platz für Wassersport, Kanu oder SUP, oder aber zum Angeln. 

Wir nutzen den ruhigen Nachmittag auf dem Campingplatz um Wäsche zu waschen. 

Bei unserer Runde mit dem Hund erkunden wir die Gegend. Der ehemalige Golfplatz ist nicht mehr in Betrieb – es gibt keinen Platzwart mehr. Man könnte so viel aus dieser Location machen, schade, dass sie so verwahrlost ist. Glück für uns, denn die Landschaft ist wundervoll.

#16 Figeholm -> Oknö 

Figeholm | Golf & Camping Resort – Mönsterås | First Camp Oknö

45 km | 45 Minuten

Einen weiteren Campingplatz der Gruppe First Camp wollten wir eigentlich nicht so gerne ansteuern, weil es uns am Vänern zu voll und laut war. Und die Campingplätze mit großem Spielplatz und Animationsprogramm sind nicht so unser Ding, unsere Kinder sind schon groß. Wir möchten lieber für uns alleine sein und die Ruhe genießen.

In Oknö-Mönstarås gefällt es uns aber so gut, dass wir direkt noch eine Nacht länger bleiben. Von fast allen Plätzen hat man einen tollen Blick auf‘s Wasser. Es ist unfassbar ruhig. Man hört nur die Grillen zirpen und die Motorbote auf dem Wasser. Der perfekte Ort zum Angeln, Kanu oder SUP fahren.

Nach einem langen Spaziergang genießen wir die Ruhe am Platz. Stundenlang könnten wir auf das Wasser schauen.

Die sanitären Einrichtungen sind aus den 90ern. Das sind sie hier aber irgendwie alle. 

#17 Mönsterås Oknö

Mönsterås | First Camp Oknö

Unser Programm: Einen Tag nichts tun.

Wir genießen den Ausblick, die Sonne und das Wasser und machen im Nachmittag einen ausgedehnten Spaziergang entlang der Küste. Jeder Ort verfügt über einen kleinen Yachthafen bzw. eine Anlagestelle. Wir gehen am Wasser entlang durch ein bewaldetes Gebiet und treffen immer wieder auf alte Boote die am Ufer liegen.

Zurück am Campingplatz kochen wir zum ersten Mal mit dem Omnia – Hackbällchen in Tomatensosse. Es klappt super. Wir sind begeistert.

Den restlichen Abend verbringen wir mir der Planung der nächsten Tage.

#18 Mönsterås -> Ventlinge, Öland

Mönsterås | First Camp Oknö – Ventlinge | Ventlinge Stellpläts

100 km | 1 Stunde 30 Minuten

Bei unserer Grob-Planung hatten wir offen gelassen, ob wir einen Abstecher nach Öland machen. Nachdem wir uns eingelesen haben und alles zeitlich passt entscheiden wir – Öland schauen wir uns an!

Die einzigartige Natur und das milde Klima machen die Insel zu einem beliebten Urlaubsziel. Auch die schwedische Königsfamilie verbringt ihren Sommerurlaub seit über hundert Jahren auf Öland. 

137 km lang und an der breitesten Stelle 16 km breit ist die schmale Insel. Die lange Küste an der immer ein Windchen weht ist beliebt bei Wind- und Kitesurfern. Über 300 km ist die Küste lang und sie ist mit ihren badefreundlichen Stränden ideal für Erholungssuchende. In den 75 Naturschutzgebieten mit ihrer inseltypischen Flora und Fauna kommen Naturliebhaber auf ihre Kosten. Die vielen Ruinen und mittelalterlichen Dörfer sind beliebt bei Geschichts- und Kulturinteressierten. Besonders auffällig sind die vielen Windmühlen. Insgesamt 350 von den ehemals mehr als 2.000 Windmühlen sind noch erhalten und auch wenn diese stillgelegt sind, prägen sie die öländische Landschaft. 

Wir erreichen Öland über die sechs Kilometer lange Ölandsbron, die übrigens kostenlos ist.

Direkt hinter der Brücke sehen wir schon die ersten Windmühlen.

Wir fahren Richtung Süden durch eine komplett andere Landschaft als bisher. Die Agrarlandschaft Süd-Öland wurde im Jahr 2.000 zum Welterbe ernannt. Die Landwirtschaft auf Süd-Öland ist für die Erhaltung der Landschaft wichtig und der schwedische Staat hat zugesichert, dass die Landschaft auf Süd-Öland für immer bewahrt werden soll.

Links Golf Öland

Wir fahren weiter in den Süden zu Links Golf Öland. Auch hier teilt sich unsere Reisegruppe wieder einmal in Golfspieler und Spaziergänger auf. Als Links oder Links-Platz wird eine besondere Art von Golfplatz bezeichnet, die den ursprünglichen Plätzen in Großbritannien nachempfunden ist, auf denen der Golfsport auch begonnen hat. Es ist ein Platz mit natürlichen Hindernissen und einem möglichst natürlichen Spielverlauf. Ein richtiger Links-Course hat seinen Abschnitt dort, wo das Meer auf das Land trifft, was bedeutet, dass sich der Platz immer wieder verändert, weil Windstärke und -richtung auf dem Meer ständig wechseln.

Wir hatten gehofft, auf dem Stellplatz in Grönhögen noch einen freien Platz zu bekommen – leider ist der Platz komplett belegt. Wir fahren den Ventlinge Stellpläts an und bekommen noch einen freien Platz.

Am Abend machen wir rund um den Campingplatz noch einen kleinen Spaziergang zur Küste. Eine nette kleine Runde mit lokaler Kunst am Wegesrand.

#19 Ventlinge, Öland -> Jämjö

Ventlinge | Ventlinge Stellpläts – Jämjö | Björkenäs Camping

125 km | 2 Stunden

Lången Jan Öland

Unser erster Weg heute für uns zum Lången Jan, dem Wahrzeichen der Insel Öland. Vor dem Lången Jan gibt es einen großen Parkplatz auf dem auch Wohnmobile gut Platz finden.

Über das Baujahr des Leuchtturms gibt es unterschiedliche Aussagen, manche datieren ihn auf 1784 bis 1785, andere auf 1778 bis 1785. Sicher ist aber: mit seinen 41,6 Metern ist der Långe Jan der größte Leuchtturm Skandinaviens. Seine charakteristischen schwarzen Streifen bekam er im 19. Jahrhundert. Im Sommer ist der Långe Jan für Besucher geöffnet. Es gibt ein Restaurant und ein Souvenirgeschäft.

Öland ist ein bevorzugter Anziehungspunkt für Zugvögel, die auf der landschaftlich eindrucksvollen Insel ein Paradies zum Rasten oder Brüten finden – das ganze Jahr über! Ottenby ist eines der am meisten besuchten Naturschutzgebiete in Schweden und international bekanntestes Zugvogelgebiet. Hier rasten und nisten jedes Jahr Wattvögel, Wildenten, Gänse und Kleinvögel und hier werden seit 1946 Vögel beringt und es wird Zugvogelforschung betrieben. Auf dem Weg vom Parkplatz zum Leuchtturm kommen wir an sehr vielen Ornithologen vorbei, die seit Stunden Vögel beobachten.

Wer die gesamte Insel erkunden möchte, dem empfehlen wir an die Nordspitze der Insel zu fahren. Dort findet man das Gegenstück zum Lången Jan, den Lången Erik. Im Jahre 1845 aus Kalkstein erbaut und mit 32 Metern etwas kleiner als sein großer Bruder.

Kalmar

Wer nach Öland möchte, kommt an Kalmar nicht vorbei. Wir hatten uns entschieden, Kalmar anzuschauen, wenn wir von Öland zurück kommen. Kalmar ist eine gemütliche Stadt mit netten Geschäften und Restaurants und galt bereits zur Zeit der Wikinger als wichtiges Handelszentrum. Das Renaissance-Schlosses Kalmar, umgeben von einem Wassergraben, ist das am besten erhaltene Schloss Skandinaviens. Es hat einen wunderschönen Schlossgarten in dem sich auch ein Kunstmuseum befindet. Die Altstadt rund um das Schloss wurde bei einem Großbrand 1640 zum größten Teil zerstört. Danach entstand auf der Insel Kvarnholmen eine neue Stadt, die über mehrere Brücken mit dem Festland verbunden ist. Aus diesem Grunde befinden sich in Kalmar zwei Gamla stan’ (Altstädte).

Wir finden einen Übernachtungsplatz auf Björkenäs Camping. Es ist ein schöner Platz auf man relativ frei stehen kann. Es gibt keine ausgewiesenen Buchten oder Plätze. Das Duschhaus ist mit das einfachste das wir in diesem Urlaub gesehen haben. Es ist sehr „Marke Eigenbau“. Aber an die Einfachheit haben wir uns mittlerweile schon gewöhnt.

#20 Jämjö -> Ystad

Jämjö | Björkenäs Camping – Ystad | Golf Club Ystad

Unser nächster Halt ist Karlskrona. Wir fahren den Parkplatz am Hafen an, der in den Foren empfohlen wird. Diesen Tipp können wir hier nur weitergeben. Es gibt ausreichend Plätze und das Ticket wird am Parkscheinautomaten gezogen.

Karlskrona

Rund um den Großen Markt und die Dreifaltigkeitskirche liegt das Zentrum von Karlskrona. Karlskrona zählt seit 1998 zum Weltkulturerbe. In der Altstadt findet man kleine alte Holzhäuser, die früher von Werftarbeitern bewohnt wurden. Uns gefällt der nette, ruhige Ort mit seinen schönen Geschäften und der vielfältigen Gastronomie.

Absolut zu empfehlen ist das Marinemuseum mit der U-Boot-Halle und der begehbaren HMS Neptun der schwedischen Marine. Aber auch kleinere Marineschiffe, Galionen, Modellkammern und Ausstellungen zu Kriegen und Kriegszeiten sowie Marinearchäologie sind im Museum zu finden.

Wir fahren weiter die Küstenstrasse entlang Richtung Ystad. Eine sehr schöne Route. Es ist deutlich touristischer und definitv auch voller hier. Der Campingplatz von Ystad den wir uns ausgesucht hatten ist leider schon belegt.

Golf Club Ystad

Direkt gegenüber ist der Golfclub von Ystad. Hier haben wir die Möglichkeit eine Runde Golf zu spielen und gleichzeitig auf dem Parkplatz zu übernachten.

#21 Ystad -> Kopenhagen

Ystad | Golf Club Ystad – Kopenhagen | Hundige Strand Cmaping

Auf der E9 geht es weiter an der Küste entlang. Eine landschaftlich wirklich tolle Route. Hier sehen wir zum ersten Mal Sandstrand. Die Region zwischen Ystad und Trelleborg ist definitiv Schwedens Feriengebiet. Es gibt hier sehr viele Campingplätze. Die Campingplätze sind auch hier fast alle voll, für uns ein bisschen zu voll. Da haben uns die entlegeneren Regionen besser gefallen.

Wir kommen durch Trelleborg und fahren direkt am Hafen vorbei. Hier liegt eine große Fähre neben der anderen. Auch ein Grund warum die umliegenden Orte und Campingplätze sehr voll sind.

Weiter geht es für uns nach Kopenhagen. Auch diesmal fahren wir wieder über die Öresundbrücke.

Auch auf dem Rückweg klappt alles wunderbar und wir fahren den Hundige Strand Familiencamping an.

# 22 Kopenhagen

Vom Campingplatz sind es zu Fuß ca. 15 Minuten bis zum Bahnhof von Hundige. Dort nehmen wir den Zug nach Kopenhagen. 20 Minuten beträgt die Fahrtzeit und kostet € 11,00 p.P.. Perfekt für die Reise mit Hund. Wir fahren bis Osterport Station und starten dort unsere Tour durch Kopenhagen.

Wir wollen die Stadt von Osten nach Westen erkunden. Auf unserer Liste stehen die Haupt-Sehenswürdigkeiten. Da wir mit Hund unterwegs sind, fallen die Museen für uns schon mal aus. Wir lassen uns treiben und die Stadt auf uns wirken.

Historische Viertel, moderne Bauten, eine junge und lebendige Stadt, das ist Kopenhagen. Wir beginnen unsere Tour am Kastell von Kopenhagen. Das 1662/63 erbaute Kastell ist die letzte erhaltene Wallanlage in Kopenhagen und wurde benannt nach seinem Erbauer Frederik III.

Wir durchqueren die Anlage und kommen zum Hafen und damit zur kleinen Meerjungfrau. Die kleine Bronzefigur an der Uferpromenade von Bildhauer Edvard Eriksen, wurde 1913 aufgestellt und zum Wahrzeichen Kopenhagens. In Auftrage gegeben wurde sie von Kunstliebhaber Carl Jacobsen. Sie ist das meistfotografierte Motiv in Kopenhagen und basiert auf dem bekannten Märchen von Hans Christian Andersen. Wir finden Sie einfach schön! Wenn ihr in Kopenhagen seid solltet ihr auf jeden Fall kurz mal bei der Meerjungfrau vorbei gehen.

Weiter geht es für uns an der St. Alban’s Church vorbei Richtung Schloß Amalienborg. Die St. Alban’s Church ist Teil der Diözese der Church of England in Europa und dem Heiligen Alban, dem ersten Märtyrer Großbritanniens, gewidmet.

Gebaut im 17. Jahrhundert ist Schloss Amalienborg eines der beeindruckensten Rokoko-Bauten in Dänemark. Die Schlossanlage besteht aus vier identischen Gebäuden mit dem Schlossplatz in der Mitte. Bekannt ist Schloss Amalienborg für seine Leibgarde. Hier kann man jeden Tag um 12.00 Uhr die Wachablösung erleben.

Von Schloss Amalienborg gehen wir weiter Richtung Frederiks Kirke deren monumentale Kuppel sofort ins Auge fällt. Die Kirche hat eine ganz schöne Geschichte hinter sich. Um 1740 wollte Frederik V. eine königliche Kirche bauen die ausschliesslich aus Marmor sein sollte, daher stammt der Name Marmorkirche. Begonnen wurde der Bau 1749 und der Marmor wurde aus Bergen in Norwegen importiert. Mehrere Bauherren und Architekten aus dem In- und Ausland mussten das Projekt übernehmen, bevor sie zufrieden waren. Nachdem Fredrik der V. stirbt interesseiren sich die Nachfolger weniger für das große Denkmal und der Bau wird 1770 vollständig eingestellt.

Unser nächstes Ziel ist Schloss Rosenborg. Bis 1720 wurde das Schloss von der königlichen Familie bewohnt, seit 1838 ist es ein Museum. Der Rittersaal mit dem Krönungsthron, der von drei Löwen bewacht wird,  ist wohl die Hauptattraktion von Schloss Rosenborg. Hier befinden sich auch die berühmten Rosenborger Wandteppiche. Im Erdgeschoss des Schlossen befindern sich zudem drei Schatzkamern mit den Kronen und Kronjuwelen. 

Die Torvehallerne, entworfen von Hans Hagens, hat im September 2011 eröffnet. Hier kehren wir zum Mittagsimbiss ein. Blumen, Gemüse, Fisch, Fleisch, regionale und mediterrane Spezialitäten. Auf diesem Marktplatz gibt es einfach alles und auch lokale Geschäfte haben hier ihre Ableger. 

Wir bummeln weiter vorbei an Schloss Christiansborg und der Börse Richtung Einkaufsstrasse. Hach, hier könnte man noch ein paar Stunden verbringen. Angesagte Designer neben dänischen Labels. Strøget ist eine der ältesten und längsten Fussgängerzonen der Welt. Aber es lohnt sich auch einen Blick rechts und links in die Seitenstrassen zu werfen, denn hier gibt es nette Boutiquen und Vintage-Läden.

Auf dem Weg zurück zum Bahnhof gehen wir am Tivoli vorbei, dem weltberühmten Vergnügungs- und Erholungspark. Seitdem er im Jahre 1843 eröffnet wurde ist er eine der bedeutendsten Attraktionen. Und das mitten im Stadtzentrum.

#23 Kopenhagen -> Wildeshausen -> Aachen

Heute beginnt unsere Rückreise. Die gesamte Strecke ist uns zu weit und wir fahren, bis wir das Gefühl haben, es wird Zeit eine Pause einzulegen. Wir schauen auf die Karte und finden in der Nähe den Wohnmobilstellplatz in Wildeshausen. Ein echter Tipp wenn ihr auf der Durchreise seid.

Der Stellplatz liegt idyllisch am Ortsrand neben dem Hallen- und Freibad „Krandelbad“.

Auf dem Platz sind 30 Stellplätze für Fahrzeuge mit bis zu 10 m Länge angelegt, zum Teil gepflastert oder mit Naturstein eingefasster Feinschotterdecke. Am Platz befinden sich Infotafel, Sitzgruppen und Feuerstelle, Tischtennisplatte und Spielgeräte. An jedem Stellplatz befindet sich eine CEE-Steckdose (System Camptec) mit 3,5 kW. Die Bezahlung erfolgt bargeldlos per Guthabenkarte am Kassenautomaten (Bezahlsystem Camp-Card).

Am nächsten Morgen geht es weiter für uns nach Aachen.