Island ist unser Stop-Over auf dem Weg von Kanada zurück nach Deutschland. Icelandair bietet an, den Zwischenstop um einige Nächte Aufenthalt auf Island zu verlängern. Ich war 1996 während meines Geographie-Studiums zur Exkursion auf Island und schon damals total beigeistert. Deshalb war schnell klar: Auf dem Weg von Kanada nach Deutschland werden wir einige Tage auf Island verbringen.
#1 Reykjavik und blaue Lagune
Wir landen um 6.20 Uhr in Keflavik und wie erwartet ist unser Gepäck nicht da. Beim Servicedesk melden wir das fehlende Gepäck und bekommen für die Übernachtung ein ‚Notfallpaket‘ mit T-Shirt, Deo, Zahnbürste etc. Alles was wir zusätzlich benötigen, besorgen wir im Nachmittag in Reykjavik. Als erstes steht der Besuch der blauen Lagune auf dem Programm. Die Tickets haben wir im Vorfeld online gebucht.
Wir holen unseren Mietwagen und machen uns auf den Weg in die blaue Lagune, der berühmtesten heißen Quelle Islands.
Entstanden ist der See als Abfallprodukt des Geothermalkraftwerkes Svartsengi. Ein Gemisch aus Meer- und Süßwasser wird aus einer Tiefe von etwa 2000 Meter zur Oberfläche gepumpt. Hier wird es zur Stromgewinnung und zum Betrieb eines Fernwärmenetzes genutzt bevor es in das umliegende Lavafeld fließt. So bildete sich ein Salzwassersee in der typisch blau-weißen Farbe, die von Kieselalgen herrührt.
Von der blauen Lagune fahren wir nach Reykjavík. Reykjavík ist die nördlichste Hauptstadt der Welt. Es ist eine kleine, hippe Stadt und perfekt, um sie zu Fuß zu erkunden. Charakteristisch sind die farbigen Häuser aus Wellblech. Der Bau dieser Häuser geht auf das 19. Jahrhundert zurück, als die Briten in die Stadt kamen, um Schafe zu kaufen, und Wellbleche mitbrachten. Aufgrund des Holzmangels auf der Insel waren diese Wellbleche die perfekte Alternative.
In der Nähe der Altstadt liegt die Hallgrímskirkja (Kirche von Hallgrímur) mit ihrem 73 Meter hohen Turm. Die Kirche wurde auf dem Hügel Skólavörðuholt errichtet. Die Bauarbeiten begannen 1945, es dauerte jedoch bis 1986, bis die Kirche eingeweiht wurde. Das markante Design stammt vom Architekten Guðjón Samúelsson, der inspiriert wurde von den Basaltstrukturen, die man überall in Island findet.
Die Kirche wurde in Erinnerung an den berühmtesten isländischen Hymnenschreiber Hallgrímur Pétursson (17. Jahrhundert) erbaut. Die 3 Glocken im Turm symbolisieren Hallgrímur, seine Frau und ihre früh verstorbene Tochter. Die Kirche ist sehr nüchtern eingerichtet, hat aber eine beeindruckende Kirchenorgel mit mehr als 5000 Orgelpfeifen.
Wer etwas mehr über die Geschichte Islands erfahren möchte, dem empfehlen wir das Nationalmuseum von Island. Hier gibt es einen chronologischen Überblick über die sozialgeschichtliche Entwicklung des Landes, von den Wikingern bis zur Gegenwart.
Im alten Hafen von Reykjavík gibt es eine große Anzahl gemütlicher Restaurants und Cafés. Bei einem Spaziergang am Kai entlang sieht man die vielen, unterschiedlichen Schiffe: von kleinen bunten Segelbooten bis hin zu Walfängern. Wir schlendern durch die malerischen Gassen mit den alten renovierten Fischerhäusern. Es gibt mehrere Galerien und Kunsthandwerksläden und Souvenirshops.
Info
- Übernachtung: Seaside Villa, gebucht über www.airbnb.de.
- Nationalmuseum Island.
Tipp
- Infos zu Island gibt es unter www.inspiredbyiceland.com
#2 Urridafoss, Seljalndsfoss, Dyrhólaey und Skógafoss
Da wir nur vier Tage auf Island verbringen, haben wir uns die Highlights im Westen der Insel ausgesucht. Wir brechen früh auf, damit wir unser heutiges Programm schaffen. Wasserfälle ohne Ende: Urridafoss, Seljalandsfoss, Dyrhólaey und zum Schluss der Skógafoss. Die Kombination aus hohen Bergen, riesigen Berggletschern und dem nordatlantischen Klima mit Kalt- und Warmperioden und atmosphärischen Niederschlägen hat eine einmalige Landschaft von Wasserfällen in Island erschaffen. Es gibt mehr als 100, und einige von ihnen bestehen aus einer Reihe Wasserfällen!
Am Skógafoss braucht man eine gute Kondition, denn es geht einige Treppen hoch. Die Aussicht ist fantastisch.
Info
- Übernachtung: Seaside Villa, gebucht über www.airbnb.de.
Tipp
- Infos zu Island gibt es unter www.inspiredbyiceland.com.
#3 Thingvellir, Geysir, Gullfoss
Auch heute machen wir uns früh auf den Weg. Wir spazieren durch Thingvellir, dem historischen Ort östlich von Reykjavík, bekannt für das Althing, das Parlament Islands.
Von dort aus geht es weiter nach Geysir. Wir sind beeindruckt von den Springquellen! Ein Geysir ist eine heiße Quelle, die ihr Wasser in regelmäßigen oder unregelmäßigen Abständen als Fontäne ausstößt. Einen solchen Ausbruch bezeichnet man als Eruption. Namensgebend für Geysire ist der Große Geysir auf Island.
Der Geysir ist eine etwas kugelförmige, kreisförmige Platte mit etwa 14 Metern Durchmesser, mit einem mit heißem Wasser gefüllten Loch in der Mitte, etwa 3 Meter breit und 23 Meter tief. Danach macht der Tunnel einen Knick in die Tiefe und der weitere unterirdische Wasserlauf ist unbekannt.
Der Geysir befindet sich in einem stark geothermischen Gebiet im Haukadalur, einem Tal im Südwesten Islands, nicht weit vom Wasserfall Gullfoss entfernt.
Ein paar Meter vom Geysir entfernt befindet sich ein weiterer Geysir, der Strokkur oder Churn. In unmittelbarer Nähe dieser beiden Geysire befinden sich mehrere heiße Quellen, von denen einige durch Silikate blaues Wasser haben. Einige dieser heißen Quellen hatten früher Geysir-Aktivität.
Auf dem Rückweg machen wir einen letzten Stop in Gullfoss. Gullfoss ist der berühmteste Wasserfall Islands. Er steht sogar auf der Weltrangliste der berühmtesten Wasserfälle.
Zurück in Reykjavik machen wir uns fertig für das Abendessen im Restaurant Kol . Sehr fein und sehr zu empfehlen. Für die Kinder gibt es zum Nachtisch ein Eis von Valdis.
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